Was macht ein:e Bildungs- und Berufsberater:in?

Bildungs- und Berufsberater:innen führen die Beratung und Unterstützung von Jugendlichen und Erwachsenen bei Fragen der Berufswahl sowie der Aus- und Weiterbildung durch. Die Beratungen finden dabei primär in Form von persönlichen Einzelgesprächen statt, spätestens seit dem Corona-Lockdown auch verstärkt via Internet.

Was macht ein:e Bildungs- und Berufsberater:in?

Berufsbild Bildungs- und Berufsberater:in

Ihre operative Tätigkeit beginnt natürlich mit der Evaluierung des Status-Quo der Klient:innen, also welche Ausbildungen und Berufserfahrungen sie bereits haben und was sie gerne machen möchten. Aufbauend darauf geben sie konkrete Hard-Facts zu den jeweiligen Berufen und mit diesen verbundenen Ausbildungen weiter und recherchieren diese zuvor gegebenenfalls noch genauer.

In weiterer Folge geben sie den Klient:innen Empfehlungen und Tipps, treffen aber natürlich nicht die Entscheidungen für diese. Sobald die Entscheidungen getroffen sind, geben die Berater:innen weitere Unterstützung bei administrativen Angelegenheiten betreffend Anmeldung zur Ausbildung, zu Förderungsanträgen oder zu Bewerbungen selbst.

Ein wichtiger Punkt ist auch noch, dass sich die Zielgruppe seit etlichen Jahren deutlich verändert. Während früher vor allem Jugendliche die Beratung bei der Wahl ihres Lehrberufs, ihrer weiterführenden Schule oder ihrer akademischen Ausbildung gesucht haben, so möchten immer öfter Erwachsene in der Mitte ihres Berufslebens beraten werden. Das hat mit allgemeinen Veränderungen am Arbeitsmarkt, speziell aber mit der Digitalisierung zu tun. Daher zählen auch gute IT-Kenntnisse zu MUSS-Fähigkeiten von Bildungs- und Berufsberater:innen. Weiters müssen sie natürlich über stark ausgeprägte soziale und kommunikative Kompetenzen verfügen, brauchen Geduld, Genauigkeit, Kreativität, Lösungsorientierung und Motivationsfähigkeit.


Die Aufgaben von Bildungs- und Berufsberater:innen

  • Abklärung der Ausgangssituation der Klient:innen
  • Erteilen von Informationen zu Berufen, Ausbildungen und Arbeitsmarktsituation
  • Durchführung von Eignungstests
  • Beratung und Entscheidungshilfe zu Bildungs- und Berufsfragen
  • Konkrete Beratungs-Tätigkeit primär in Einzelgesprächen, aber auch Präsenz auf Veranstaltungen wie Bildungs-Messen
  • Information und Unterstützung auch bei Fördermöglichkeiten und administrativen Fragen
  • Unterstützung bei der bei Erstellung und Verbesserung von Bewerbungsunterlagen
  • Kommunikation und Austausch mit Stakeholdern innerhalb des eigenen Dienstgebers (AMS, Arbeiter- und Wirtschaftskammer, …) und mit externen Stellen

Die Ausbildung, Berufsaussichten und Karrierechancen

Um Bildungs- und Berufsberater:innen zu werden, benötigt man bestimmt Qualifikationen, welche man auf universitären und nicht-universitären Wegen erwerben kann. Der universitäre Weg führt zu Studien und Lehrgängen mit pädagogisch-sozialen Fächern an Universitäten in Wien, Graz, Klagenfurt und Krems, welche 3 bis 4 Semester dauern. Der nicht-universitäre Weg führt zu Lehrgängen an BFI und WIFI, welche 200 bis 237 Unterrichtseinheiten umfassen.

Zudem gibt es noch den Diplomlehrgang Bildungs-, Berufs- und Laufbahnberatung in Zell am See, welcher 3 Semester dauert.

Die Arbeitsmarktentwicklung und dementsprechend die Berufsaussichten für Bildungs- und Berufsberater:innen gestalten sich durchaus positiv. Wie schon angesprochen, liegt das vor allem am gestiegenen Beratungsbedarf von Menschen im mittleren und höheren Erwerbsalter, welche sich aus unterschiedlichen Gründen beruflich verändern wollen oder müssen. Beruflich tätig werden kann man in diesem Bereich vor allem für das AMS, Beratungseinrichtungen der Sozialpartner oder Bundesländer und für bestimmte Bildungseinrichtungen.

Beruflich aufsteigen kann man im Kernbereich durch die Leitung des Beratungsteams, in größeren Organisationen durch das Übernehmen der Bereichsleitung. Ein weiterer Aufstieg in der Organisation, der meist mit einem Wechsel des Fachbereichs verbunden ist, ist grundsätzlich ebenso möglich. Die Selbständigkeit ist definitiv auch möglich, zuerst natürlich als Trainer oder Coach, noch mehr Möglichkeiten hat man als Lebens- und Sozialberater:in, wobei hierfür eine Zusatzausbildung nötig ist.

 

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